Nachhaltiges Bauen: Die Summe aus ökologischem, ökonomischem und sozialverträglichem Bauen

Nachhaltig Bauen oder ökologisch Bauen gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Der Einsatz erneuerbarer Energien wie Solarenergie durch Photovoltaikanlagen ist in vielen Haushalten schon integriert. Nachhaltiges Bauen bedeutet jedoch mehr, als lediglich Ökostrom, Holzrahmenbau oder ökologische Dämmstoffe beim Hausbau zu nutzen. Was bedeutet also der Begriff „Nachhaltigkeit“ und welche Faktoren sind für eine ganzheitlich nachhaltige Bauweise zu beachten?

07 Feb 2022

Herleitung des Begriffs „Nachhaltigkeit“

Das Wort „Nachhaltigkeit“ wird meist im Sinne von Dauerhaftigkeit oder Umweltfreundlichkeit verwendet. Allerdings verbirgt sich hinter diesem Ausdruck etwas anderes. Der Begriff wurde schon vor mehr als 300 Jahren eingeführt und zunächst in der Forstwirtschaft eingesetzt. Damit war gemeint, dass ein Waldbesitzer stets für ein Gleichgewicht zwischen Neuanpflanzung und Abholzung zu sorgen hat. Es durften nur so viele Bäume abgeholzt werden, wie im Wald in absehbarer Zeit nachwachsen konnten.

Die in unserer Zeit gebräuchliche Definition des Begriffs „Nachhaltigkeit“ geht auf einen Bericht der sog. Brundtland Kommission zurück. In diesem aus dem Jahre 1983 verfassten Bericht wurde Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung wie folgt definiert: (Natürliche) Ressourcen dürfen heute nur so weit verbraucht werden, dass deren Nutzung durch zukünftige Generationen nicht gefährdet wird. Dabei wurde rasch deutlich, dass hier ein Gleichgewicht zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen

Abbildung 1. Schematische Darstellung der Nachhaltigkeitskomponenten: Nachhaltiges Bauen ist immer als die Summe sämtlicher ökologischer, ökonomischer und sozialer Faktoren zu betrachten.

Dass auch diese Erweiterung des Nachhaltigkeitsbegriffs unsere heutige komplexe Lebenswelt nur unzureichend abdeckt, fand in der Formulierung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) ihren Ausdruck. Die dabei definierten 17 Nachhaltigkeitsziele wurden 2015 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels verabschiedet (Abbildung 2).

Abbildung 2. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Nachhaltiges Bauen im sozioökologisch-ökonomischem Gleichgewicht

Aber zurück zum Ausgangspunkt und der Frage danach, was nachhaltiges Bauen umfasst. Auch hierfür lassen sich zunächst die im Brundtland Report erläuterten Gleichgewichte zwischen Ökologie, Ökonomie und (menschlicher) Gesellschaft heranziehen. Bei einem Bauvorhaben und dessen Ausführung sollte demnach eine Balance zwischen umweltgerechten sowie ökonomisch vertretbaren Maßnahmenund dem sozialen Umfeld angestrebt werden. Die nachfolgende Aufstellung gibt erste Erläuterungen zu den Komponenten für nachhaltiges Bauen:

Umweltgerechtes Bauen:

  • Verwendung von lokal verfügbaren und nachhaltigen Materialien, bei deren Bereitstellung möglichst hohe Umweltstandards beachtet wurden.
  • Vermeidung von Umweltschädigungen bei der Bauausführung.
  • Recycling bzw. Wiederverwertbarkeit der verwendeten Baustoffe.

Ökonomisch vertretbares Bauen:

  • Keine Kosteneinsparungen zu Lasten der Umweltverträglichkeit.
  • Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes etwa im Hinblick auf lange Transportwege und Herkunft für/der Baumaterialien unter Berücksichtigung der dabei entstehenden Kosten.
  • Einhaltung von ökologischen und arbeitsrechtlichen Mindeststandards bei der Bereitstellung von Baumaterialien, auch wenn dies ökonomisch weniger vorteilhaft erscheint.

Sozialverträgliches Bauen:

  • Beachtung von arbeitsrechtlichen Minimalstandards bei der Bauausführung.
  • Reduzierung der Beeinträchtigung (z. B. Lärm) und Behinderungen (z. B. Verkehr) in der unmittelbaren Nachbarschaft des Bauvorhabens.
  • Adäquater Unfallschutz für die am Bau beschäftigten Arbeiter.

Hier sowie auch bei der Betrachtung von nachhaltigem Handeln lassen sich zahlreiche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bereichen finden. Abbildung 3 gibt nur einige davon wieder.

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist also immer in einem Dreiklang aus ökologischen, also umweltgerechten, ökonomischen sowie sozialen Faktoren zu verwenden, die sich auch auf eine ganzheitlich nachhaltige Bauweise auswirken. Durch ein solches nachhaltiges, ganzheitliches und effizientes Konzept für schlüsselfertige Systemhäuser mit Brennstoffzellentechnik erschafft H2homes schon heute Häuser für die Welt von morgen. Sprechen Sie uns an!

Abbildung 3. Die Komponenten nachhaltigen Bauens und einige ihre Zusammenhänge.

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